Jiddisch kennt grundsätzlich zwei Stufen
der Diminution beziehungsweise Imminution:
Die Diminutivbildung im Jiddischen ist eine Systematisierung
und Elaboration deutschstämmigen Formeninventars nach slawischem Vorbild.
Unter den deutschstämmigen Bildungsmitteln hat das Jiddische dem südlichen
regionalen Typ (Bildung mit –l, vgl. deutsch Büchlein, gegenüber
Häuschen) den Vorrang gegeben. Jiddische Diminutivendungen, die auf
der deutschstämmigen Bildung mit –k beruhen, spielen nur regional
oder bei bestimmten lautlichen Kombinationen eine Rolle. |
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Im Transfer zum Deutschen
hin wird bei jiddischen Ausdrücken häufig der Fehler gemacht,
alle Diminutivformen auch als solche ins Deutsche zu übertragen und
somit dem Jiddischen einen Touch der Verniedlichung und Lächerlichkeit
zu geben. Der Stellenwert, den die Diminutivformen in den beiden Sprachen
besitzen, entspricht sich jedoch keinesfalls, so daß es sinnvoll
ist, bei deutschsprachigen Versionen mit Verkleinerungen äußerst
zurückhaltend zu sein. |