Zur Grammatik 
der Nominalphrase:
Nomina
Genus
Im Prinzip gibt es keine Genusmarkierung am Substantiv. Ähnlich dem Deutschen jedoch wird ein Nomen oft durch Ableitungen und spezielle Suffixe nach einem bestimmten Genus hin markiert, so etwa: 
maskulin
bei Nomina agentis wie doktor, shlimazalnik ‘(männlicher) Pechvogel’ 
feminin:
bei Suffixen wie shlimazalnitse ‘(weiblicher) Pechvogel’; traditsie ‘Tradition’; sheynkeyt, krankeyt ‘Schönheit, Krankheit’
neutrum:
esnvarg ‘Essen, Lebensmittel’, firekhts ‘Verhalten’
Kasus
Die jiddische Kasusmarkierung ist gegenüber dem Deutschen äußerst vereinfacht: 
 1) Bei Personen und Personifikationen gibt es eine possessive s-Endung (genetisch gesehen Relikt eines früheren Genitivs, den es im Jiddischen nicht mehr gibt): dem mans kinder, der froys kinder, der bobes (bobns), tate-mame, (‘die Eltern der Großmutter’)
 2) Die Kasusendung –n steht im Dativ und Akkusativ von Eigennamen und bei zehn Substantiven, die wie Eigennamen behandelt werden (tate ‘Vater’, mame ‘mutter’, zeyde ‘Großvater’, bobe ‘Großmutter’, mume ‘Tante’, rebe ‘chassidisches Oberhaupt/ Lehrer im Cheder’, gabe ‘Gemeindediener’, mentsh ‘Mensch’, jid ‘Jude’, harts ‘Herz’)

 

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